Stars
The Five Ghosts
Irgendjemand hat schwer an seinen Beziehungen zu tragen, und Amy Millan muss es ausbaden. “Your Ex-Lover Is Dead” sang sie vor gefühlten zwölf Stunden, und seitdem ist wenig Zeit ins Land gegangen. Das Herzeleid aber bleibt. Stars schreiben einem mit einem vergifteten Stift ins Poesiealbum, und weil das so hübsch klingt, merkt man erst später, was da eigentlich so steht. Es gibt ja diese Menschen, die sich Zeit ihres Lebens an Beziehungen abarbeiten, die von Anfang an in der Ecke herumsiechen und nie wirklich die Sonne sehen. So etwas wie Befriedigung kann man sich da nur erarbeiten, wenn man sich einen kleinen Neurosengarten züchtet und regelmäßig daran herumschnippelt, was wiederum süchtig machen kann. Für den perfekten Soundtrack sorgen dann Stars. Auf Songtitel wie “I Died So I Could Haunt You” kommt man nicht so ohne Weiteres, und als Anti-Liebeslied ist “We Don’t Want Your Body” schon wieder hintersinnig bis zum Anschlag. In schönem Kontrast dazu stehen Melodien, die so verflixt anmutig sind, dass für alle Beteiligten eine perverse Freude dabei herausspringen dürfte. Selten kamen die Pop- und Chanson-Roots der Band so zum Tragen wie hier, und Millan residiert über die meisten Tracks mit der Majestät einer Schneekönigin.
weitere Platten
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The North
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