Als sich Starsailor für den Schritt von “Love Is Here” zu “Silence Is Easy” die Vorbehalte anhören mussten, sie seien aufpoliert und angesichts solcher Balladen wie “White Dove” oder Heavy-Rotation-Garanten wie “Four To The Floor” nur noch für die Mixtapes Jungverliebter prädestiniert, haben sie wohl den Entschluss gefasst, eben diesen nimmermüden Kritikern mit dem neuen Album etwas vor die Brust zu setzen, woran diese zu knabbern haben sollten. Und schon das Cover von “On The Outside” wirkt wie eine erste Hürde, die genommen werden will: kein blutroter, einsamer Sonnenuntergang, keine beruhigende Meeresidylle – das dritte Album soll andere Wege beschreiten und notfalls das Risiko eingehen, bisherige Weggefährten außen vor zu lassen. Die Singelauskopplung “In The Crossfire” zeichnet den Weg vor: die Besinnung auf Melodien als unangegriffene Stärke der Band in der Hinterhand; diesmal jedoch unter verstärktem und deutlich herausproduziertem Gitarreneinsatz verhüllt und dazu die Stimme von Sänger und Gitarrist James Walsh, die stellenweise verzerrter und verzweifelter denn je klingt. Dieses Konzept sorgt dafür, dass Starsailor mehr als einen zweiten Hördurchlauf einfordern und erst dann ihre volle Stärke entfalten. Aber diese Auffrischungskur läuft bei manchen Songs gründlich auf Sand – immer dann, wenn Starsailor zu sehr die Rocker wie auf “Faith Hope Love” heraushängen lassen oder allzu unauffällige College-Rock Nummern wie “Keep Us Together” der Öffentlichkeit preisgeben.
weitere Platten
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Silence Is Easy
VÖ: 15.09.2003
Love Is Here
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Fever (EP)
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