Nanu, hat sich das Bostoner Trio plötzlich in eine dreckige Gitarre verirrt? Nein, das Gefiepe und Gebrumme ist nur der Anfang von “Rabbit Inn Rebellion”. Aufgenommen haben State Radio ihr viertes Album in einer Lagerhalle, um sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und ein bisschen mehr musikalische Rohheit zulassen zu können. Als ein großes Vorbild nannten State Radio einmal Rage Against The Machine, doch die Zeiten sind nun vorbei. Mit “Freckled Mary”, dem zweiten Song wird es hier nämlich bluesig, “Big Man” artet am Ende in ein Folk-Durcheinander aus. Was den politischen Anspruch angeht, passen Vergleiche mit Rage Against The Machine aber nach wie vor. Urmston macht das schon lange, sich in seinen Songtexten über die Missstände in der Welt und besonders in den USA auslassen. Mit seiner Hauptband Dispatch spielte er 2007 ein paar Benefizkonzerte für Simbabwe im Madison Square Garden, und auf “Rabbit Inn Rebellion” rechnet er einmal mehr mit staatlichen Machtperversionen ab, wie in “State Of Georgia”: “So now we calling on Lady of Justice/ Tell her we need her medicine/ I’m about to be killed by the state of Georgia/ And it don’t matter if I’m innocent”. Weil Veränderungen aber selten mit dem Holzhammer durchgeboxt werden können, verpacken State Radio solche Zeilen in schmissige Punkrock-Melodien. Und widmen sich auch weniger gesellschaftskritischen Bereichen, wie in “Adelaide”, einem hoffnungslosen Liebeslied zwischen dem Bruder des Sängers und einer Bekanntschaft, die die beiden auf einer Güterzug-Reise kennengelernt haben.
weitere Platten
Let It Go
VÖ: 13.11.2009
Year Of The Crow
VÖ: 01.02.2008