Denver Dalley spielt eigentlich die Gitarre bei den Desaparecidos. Das ist das Post-Hardcore-Projekt, in dem sich am Mikro Bright Eyes-Kopf Conor Oberst austobt. Da ein neues Album der Band aber erst irgendwann 2004 zu erwarten ist und das letzte, “Read Music/Speak Spanish”, schon vor einer ganzen Weile erschienen ist, rief Herr Dalley kurzerhand die Statistics ins Leben, um die lange Wartezeit zu überbrücken. Eine selbstbetitelte 5-Track-EP war 2003 das erste Lebenszeichen der One-Man-Band, “Leave Your Name” stellt nun das Vollzeit-Debüt dar. Elf Stücke, die vordergründig Emo/Indie-rockig daherkommen, aber reichlich verziert sind mit allerhand Electro-, Vocoder- und Synthie-Schnickschnack. Mit dem schönen “Sing A Song” läutet sogleich ein kleiner Hit das Album ein. Das darauf folgende Titelstück gestaltet sich lediglich als Interlude, um dem britisch angehauchten “The Grass Is Always Greener” zu weichen. Denver stellt sich dabei als wirklich guter Sänger heraus, lässt bei “Mr. Nathan”, “Chairman Of The Bored” und dem abschließenden, mit fast fünf Minuten Spielzeit ungewöhnlich langen “Circular Memories” trotzdem nur die Instrumente sprechen. Sehr gut zu Gesicht steht dieser Platte, dass neben Moog und Co. nicht selten die Gitarre die Oberhand behält, was auch das bereits auf der EP enthaltene “Hours Seemed Like Days” belegt. In nicht mal 30 Minuten passiert hier ob der klanglichen Vielfalt einiges – das ist Kurzweil im Breitwandformat.
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Often Lie
VÖ: 18.07.2005