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    Steel Pole Bath Tub
    Scars From Falling Down

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Slash/Metronome
    11 / 12

    4-Ohren-Test


    Mag sein, daß es an der ungemein voluminösen Produktion liegt, aber irgendwie klingen die Noise-Götter auf ihrem aktuellen Album ausgefeilter, klarer und wuchtiger, fast, als hätten sie die lärmigen Improvisationen vergangener Tage ad acta gelegt. Auch wenn es paradox anmutet, bei genauerem Hinhören entpuppt sich “Scars From Falling Down” als Rückbesinnung auf alte “Butterfly Love”-Zeiten: Gitarren-Fiepen. Zerrende Riffs treiben kraftvoll auf den Abgrund zu und das stochernde Schlagzeug nimmt jeden unerwarteten Break mit stoischer Gelassenheit. Einzig auf weitschweifende musikalische Experimente hat man diesmal verzichtet, um die einzelnen Songs noch kompakter (sprich: noch direkter in die Fresse) zu gestalten. Diesmal ist weniger wirklich mehr, obwohl sich bei mir einfach nicht das gleiche Gänsehautgefühl einstellen will, wie zu dem Zeitpunkt, da die Bath Tubs im Vorprogramm der Melvins Deutschland unsicher machten. Diese geballte halbe Stunde Lärm, die noch nicht mal durch eine Zentelsekunde Stille durchbrochen wurde, dürfte bis dato unerreichbarer Standard für alle Krach-Fetischisten sein.
    Markus Tillmann 11

    Nett, aber nicht zwingend. Das faßt eigentlich schon alles zusammen. Und eigentlich paßt auf sie genau das, was ich vor ein paar Monaten auch schon über die Laughing Hyenas geschrieben habe: Seit Jahren fleißig dabei, viele schicke Platten in der eigenen Historie, aber leider war nach den ersten beiden (bei STBT waren das “Lurch” und “Butterfly Love”) bereits alles so treffend gesagt, gefrickelt, eingerissen, neu aufgebaut und mit musikalischen Spinner-Intarien versehen, daß das Folgende nur noch wiederkaut und sich sowohl in eigenen als auch fremden Spurrillen verfängt. Besonders traurig ist dabei, daß man sich jetzt wohl nur noch im unbezahlbaren Nebenprojekt Milk Cult auf verschlungenere Experimental-Pfade traut, und bei STBT lediglich den Rock, der sich immer mehr Alice Donut annähert, mit einer kleinen, wohlkalkulierten Prise Noisebrett kultiviert. Routiniert, ohne weitere Zwischenfälle und Überraschungen. Klassenziel erreicht, mehr aber auch nicht. Ach ja, Major-Debüt.
    Carsten la Tendresse 5