0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Stella
    Fukui

    VÖ: 27.08.2010 | Label: Snowhite/Universal
    Text:
    7 / 12
    Stella - Fukui

    Sechs Jahre nach ihrer letzten Wortmeldung klingt Thees Mynthers und Mense Reents’ Entwurf einer schöneren Musikwelt formelhaft, distanziert und unverständlich. Wer soll dazu noch tanzen?

    Oder ist das gar nicht die zentrale Frage von Fukui? Antworten bleiben die Hamburger schuldig. Und auch sonst kümmern sie sich nicht weiter um Erklärungen. Fukui glänzt vielmehr durch seine Fragezeichen. Die vielfache Chiffrierung von Musik und (japanischen) Texten hebt die zehn Tracks in ihrer Gänze aus jedem Kontext , vollzieht große perfekte Kreise voller Minimalismen und primitiver Melodien.

    Das Minimal-House-Kindchenschema findet sich in scheinbar gedankenverloren eingespielten Klaviermelodien, hypnotischen Schleifen analoger Synthesizerläufe und einfachsten Drum-Patterns. Die textliche Undurchschaubarkeit von Elena Langes Vokalleistungen könnte sowohl beeindrucken als auch weiter verwirren, wären da nicht die netterweise im Platteninfo übersetzten Tracktitel wie Talent I A Waste Of Time, Don’t Laugh oder Accessory After The Fact. Der gemeine Konsument wird mit durchgängig japanischen Betitelungen allein gelassen – mit Ausnahme des Stückes Nobody Can Do Me No Harm, dessen kurzzeitiges Verfallen in so etwas wie „westlich geprägte Clubmusik“ einen Ankerpunkt nach der Hälfte der Spielzeit darstellt. Der Rest versucht den Schulterschluss von House, Krautrock der „ZickZack-Schule“ und Neuer Musik, ganz ohne Schnörkel aber leider auch ohne besonderen Witz.

    Eine mitunter anstrengende Tour de Force, deren Notwendigkeit dem un-nerdigen Laien aller Voraussicht nach verborgen bleiben wird.

    weitere Platten