Stephen Malkmus macht irgendwie da weiter, wo er mit Pavement aufgehört hat – und trotzdem ist vieles anders.
Mit Pavement ist ein Teil der Indie-Rock-Geschichte der Neunziger Jahre zu Grabe getragen worden. Bedauerlich, aber laut Stephen Malkmus eine umumgehbar. Was vorbei ist, ist vorbei. Malkmus steht wieder ganz am Anfang und man spürt bereits beim ersten Durchhören seines Solodebüts, dass dieses eine ganz persönliche Sache ist. Malkmus scheint mit sich und der Welt im Reinen zu sein, denn die Grundstimmung seines plakativ selbstbetitelten Albums ist positiv, und auch in traurigeren Momenten klingt es stets nach Zuversicht. Schon das Cover weist deutlich darauf hin, das sich hier etwas verändert hat. Nichts ist mehr zu sehen von den liebevoll bekritzelten Collagen und ähnlichem, hier gibts blauen Himmel, Meer und vor allem Mr. Malkmus im Vordergrund, der jung und gesund aussieht. Das alles macht einen relaxten Eindruck, suggeriert etwas Luftiges, Leichtes – und so klingt es dann auch. Die Texte behandeln wie immer eher Seltsames, aber auch hier rückt die Person spürbar in den Vordergrund. Die Zerrissenheit dagegen, die für Pavement so typisch war, tritt merklich in den Hintergrund, schimmert nur ab und an ein wenig durch, ist aber nie dominant. Ein Großteil der Stücke ist erstaunlich simpel gestrickt, was die Melodien aber eher noch betont. Hier hat sich jemand auf das Wesentliche konzentriert – und das sieht im Fall von Stephen Malkmus verdammt gut aus. Ab und zu vernimmt man ein paar Velvet Underground-Gitarren, am deutlichsten bei Phantasies, dann eine Prise Elektronik, aber nichts sticht heraus, alles schwingt nur mit und bleibt unauffällig Teil seines musikalischen Mikrokosmos. Ob es seine bisher beste Platte ist, wird die Zeit zeigen – im Jetzt und Hier ist es auf jeden Fall ein wunderschönes Album.
weitere Platten
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VÖ: 19.08.2011
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VÖ: 07.03.2008
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