Vom Edelslacker zum Jam-Heini: Um vorauszusagen, dass diese Platte Malkmus einige Sympathien kosten wird, muss man wahrlich kein Prophet sein. Welcher Indie-Conaisseur tauscht schon bereitwillig die leicht schräge Malkmus-Melodiösität gegen eine muckerhafte und reichlich verkünstelte Attitüde? Eben. Glaubt man beim ätzend verstolperten Opener “Water And Seat” noch an eine kalkulierte Provokation, wird spätestens beim dritten Song “(Do Not Feed The) Oyster” klar, dass es Malkmus ernst ist: Vertrackte Rhythmen, Gniedel-Gitarren in glasklarer Produktion. Uff, das ist hart. Zumal man den ‘alten’ Malkmus im Laufe der Platte immer mal wieder heraushören kann – in “Ramp Of Death”, in der Gesangsmelodie von “Vanessa From Queens”, oder im “Craw Song”, der noch am ehesten an frühere Taten erinnert. Aber das sind eben nur noch kleine Lichtblicke innerhalb all der Rhythmus-Tricksereien, Breaks und affektierten Versuche, hier mal ganz ungehemmt und abgefahren musikalisch zu sein. Malkmus versucht sich in seltsamem Sprechgesang (“Sheets”), nervt im richtig schlimmen “1% Of One” mit exaltierter Kopfstimme und schwebt ganz allgemein schwer neben der Spur. Und dass, wo man die Verkultung von Red Crayola und Konsorten gerade überwunden glaubte…
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