Schon nach wenigen Songs will man sich für Reibeisen Kelly Jones räuspern. Das gesangliche Kondensat aus Liam Gallagher, Bryan Adams und Rod Stewart entlastet seine Stimmbänder auch auf den neuen 14 Soul- und Bluesrock-Stücken nicht – sieht man mal vom gefilterten Song “Getaway” ab. Nach ihren zwei britischen Nummer Eins-Alben “Performance And Cocktails” (1999) und “Just Enough Education To Perform” (2001) wird auch “You Gotta Go There To Come Back” Größeres schaffen. Allein die Single “Maybe Tomorrow” hat sämtliche Komponenten, die ein Chart-Rockhit braucht. Beschwingt prescht er vor, dreht sich um seinen catchy Refrain und hebt ab mit einem überraschend beflügelnden Gitarrensolo. Im darauf folgenden “Climbing Up The Wall” ändert sich der Sound wieder völlig: Marshmallow-weiche Bläser fangen den eben noch Davongetragenen sanft auf. Ein wenig aufdringlich kauen die billig gekauften Gitarrenschul-Riffs von “Help Me” an den Nerven. Klassischer Flair mit klagenden Streichern und schicksalhaften Pianotupfern als Klangfarbe – das ist zwar auch schon mal da gewesen, kann seinen Reiz aber immer noch entfalten, wie bei “Rainbows And Pots Of Gold” nachzuhören ist. Mit “Nothing Precious At All” bröckelt das letzte Krüstchen Dreck vom sleazy Trio: ein öder Slideakkord und ein behämmertes Piano sind Schönmalpop, der einem die Seifenblasen aus den Ohren treibt. Und nun reiche man dem Herrn am Mikro doch bitte ein Gläschen Olivenöl.
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