Als Dokument der letztjährigen Mammut-Tour zu seinem zweiten Soloalbum “Grace For Drowning” wählte der umtriebige Porcupine Tree-Frontmann ein Konzert in Mexico City. Vor ausverkauftem Haus, mit perfekt choreografiertem Licht und gefühlt 30 Kameramännern entstand die bestmögliche Version eines Konzertmitschnitts, was im Fall der Band, die Wilson um sich versammelt hat, nicht weniger als eine Tour de Force in Sachen Virtuosität bedeutet. Marco Minnemann am Schlagzeug, Nick Beggs an Bass und Chapman Stick (genau: der von Kajagoogoo), Adam Holzman an den Tasten, Theo Travis an Flöte, Saxofon und Klarinette sowie Neuentdeckung Niko Tsonev an der Gitarre – allein die Besetzung lässt eine Ahnung zu, was Wilson auf der Bühne veranstaltet. Die Songs, auf Tonträger in ein Korsett aus Nachvollziehbarkeit gesteckt, brechen immer wieder in Improvisationen auseinander. Dennoch gelingt den Einzelkünstlern das Teamspiel. Was der DVD Längen beschert, wird an wohlbedachten, effektvollen Taktenden wieder zusammengeführt. Die Band driftet ein paar Mal in abgehangene Jazzrock-Routinen ab. Warum? Erstens, weil sie es kann. Es wäre blasphemisch, Minnemann
und Holzman in der Band zu haben und ihnen das nicht zuzugestehen. Zweitens bieten sich Wilsons Songs für eine solch freie Behandlung an. Vor allem das halbstündige “Raider II” macht klar: Obwohl er selbst dieser Einordnung widersprechen würde, ist Wilson inzwischen so deep in prog, dass sich an diesem Film vor allem Fans des Genres erfreuen werden.
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