Stick To Your Guns
Keep Planting Flowers

Natürlich ist zwischen ihren Koordinaten aus breitbeinigem Hardcore, klassischen Metal-Riffs und Punk-Gangshouts immer wieder ein kleines Fleckchen frei für hymnische Momente und bedeutungsschwangeren Klargesang. Songs wie “Invisible Rain” klingen nach der altbekannten Stick-To-Your-Guns-Formel, malen inhaltlich aber den Überlebenskampf in unsicheren Zeiten an die Wand.

Als Posterboys des politischen Hardcore stellen die US-Amerikaner die wesentlichen Fragen zur globale Krise wie „How can we look away?“ in “More Than A Witness” oder rufen im kreischenden Finale “H84U” mit Connie Sgarbossa von Seeyouspacecowboy zum Widerstand auf. Für den einminütigen Breakdown “Who Needs Who” schaut sogar Scott Vogel von Terror vorbei.

Ein Geschmäckle bleibt bei all dem lautstarken Dampfablassen aber: Frontmann Jesse Barnett zeigte sich 2022 in einigen fragwürdigen Posts auf Social-Media-Kanälen als vermeintlicher Unterstützer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wenn das für einen kein Problem darstellt, wartet hier ein solides, aber auch nicht sonderlich aufregendes neues Stick-To-Your-Guns-Album. Blumen oder gar hoffnungsvolle Sounds stehen hier lediglich im Booklet, musikalisch bleibt es bei Futter für Moshpits und zum Frustabbau.

Das steckt drin: Every Time I Die, Parkway Drive, Terror