Still Corners
Creatures Of An Hour
Tessa Murray und Greg Hughes sind die entscheidenden Leute bei Still Corners, und sie haben sich kennengelernt, weil sie mal die einzigen Leute waren, die spät Nachts an einer entlegenen Londoner U-Bahn-Haltestelle ausgestiegen sind. Seitdem gucken sie zusammen französische Filme, schreiben Lieder und behaupten von sich, eine von nicht sehr vielen Bands zu sein, die wirklich “cineastische” Musik macht. Was das bedeutet, wissen wir auch nicht, aber wir finden’s gut, wie “Creatures Of An Hour” dunkelrot schimmert, wie Murray singt, als behielte sie selbst in der Disco noch ihre Kapuzenpulli-Kapuze auf, und wie wenig diese Band sonst braucht. “Endless Summer” basiert auf dem Schlagzeug von The Jesus And Mary Janes “Just Like Honey” (und, okay, tausend anderen Songs), weil es ja quatsch wäre zu versuchen, noch irgendwie einen besseren Schlagzeug-Beat zu finden. Die Gitarre vibriert meistens wie in Chris Isaaks “Wicked Game”, und “Submarine” am Ende unterscheidet sich eigentlich nur noch dadurch von Krautrock, dass Still Corners keine schlecht angezogenen, komisch riechenden Düsseldorfer sind. Vielleicht das einzige Problem mit “Creatures Of An Hour”: An einigen Stellen ist die Platte zu stilbewusst, ein bisschen zu durchdacht und effektverliebt, statt sich auf Murrays Stimme und Hughes’ Songs zu verlassen. Sie könnten das Album auch dann tragen, wenn Still Corners nicht bei jeder Gelegenheit auf den “Vibe” und die “Atmosphäre” des Arthouse-Kinos hinweisen würden, das sie noch mehr beeinflusst haben soll als die 80er-Jahre-Dreampop-Bands, die sich aus “Creatures Of An Hour” heraushören lassen.
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