Sechs Mann stark sind Still Remains wohl, auch wenn man das Konterfei des sechsten im Artwork zu “Of Love And Lunacy” überklebt hat. Ein halbes Dutzend Metalheads aus Grand Rapids, einem Häuserhaufen vor den Toren von Detroit Rock City. Roadrunner hat zugegriffen, weil das Metalcore-Feuer sich längst zu einem nahezu weltweiten Flächenbrand ausgedehnt hat. In dessen Glut liegt ein weiteres Eisen ganz gut – und genau das sind Still Remains: ganz gut. Hier entzündet sich die Keyboard-Last von Bleeding Through an der Melodik Killswitch Engages und paart sich mit der Formeltreue Atreyus. Mit Letzteren teilen die Debütanten darüber hinaus den Produzenten: Genre-Guru GGGarth Richardson verhalf der Band zu einem Sound, der weder auf- noch abfällt in der professionell aufpolierten Metalcore-Welt. Selbiger vermögen Still Remains zwar keine neuen Impulse zu geben, wohl aber ein gesteigertes Maß an Bombast und Theatralik, denn Tastenmann Zach Roth leistet 49 Minuten lang ganze Arbeit: Über kantig-kühle Riffs und unaufhaltsames Schlagzeug-Sperrfeuer legt er immer wieder eine warme Decke aus Synthie-Melodien und weichen Klangpolstern. Auch in punkto Dynamik wissen Highlights wie das dramatische “The Worst Is Yet To Come”, das furios-wechselhafte “White Walls” oder das malmende “Recovery zu gefallen. Trotzdem: deutlich mehr Spektakel als Debakel.
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The Serpent
VÖ: 03.08.2007