Daß dies ein Album mit lauter Coverversionen ist, merkt man erst aufgrund der merkwürdigen Häufung von altvertrauten Titeln. Musikalisch hat Stina Nordenstam ihre Vorlagen so stark verfremdet, daß man sicher sein kann, daß nicht mangelnder Einfallsreichtum Auslöser für den tiefen Griff in die Kiste der Popklassiker war. Sailing” von Rod Steward wird ebenso gecovert wie Purple Rain” vom albernen Zeichen oder der Titelsong People Are Strange” von den Doors. Die experimentierfreudige Schwedin hat all diesen Stücken einen ganz persönlichen, neuen Charakter gegeben, ohne daß sich eine Genrezuordnung aufdrängt. Ist das Pop oder einfach schöne, zeitlose Musik? Nordenstam vertraut auf Instrumente, die auch der Untermalung eines Stummfilms alle Ehre machen würden: Ein ulkiges Klavier und verhuschte Streichersätze verleihen dem Werk gleich zu Beginn eine würdige Eleganz. Baß und Schlagzeug und E-Gitarre weisen kurz darauf in eine andere, moderne Richtung. Geeint wird diese wahrlich experimentell-verspielte Melange von Nordenstams mystischer, hintergründig flüsternder Stimme. Wenn ich mich nicht irre – und diese Platte lädt geradezu dazu ein, in die Irre geführt zu werden.
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