Das Schemenhafte, Skizzenhafte, das Stina Nordenstams Songs über viele Jahre ausmachte, reichte für “The World Is Saved” ganz offensichtlich nicht mehr aus. Wunderbar arrangiert und ausformuliert präsentieren sich ihre neuen Stücke, zwölf schwedische Musiker bereichern das Klangbild um spannende, unkonventionelle Facetten: Bläser und Cello sorgen für tiefe, teils bedrohlich dissonante Untertöne, Flöten sowie ein Vibraphon setzen Akzente, Violinen zirpen und kratzen, je nach Grundstimmung. Zugänglicher als zuvor, jedoch noch lange nicht austauschbar oder gewöhnlich sind die Songs, wobei das Spektrum von weltentrückt schön (“Winter Killing”) über jazzig swingend (“From Cayman Islands With Love”) bis hin zu kunstvoll zerstückelt (“I’m Staring Out The World”) reicht. Über allem steht nach wie vor Nordenstams Stimme, die dem Ganzen einen zuweilen surrealen Charakter verleiht: Die kristalline Stimme eines Kindes, die düster-bedrückende Zeilen wie “All of us are falling / it’s in everything / hold on to nothing / don’t count on anything” singt (“On Falling”). Ein bisschen merkwürdig klingt das manchmal schon. Aber genau deswegen hört man hin.
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