Das Soloalbum von Pearl Jam-Gitarrist und Songwriter Stone Gossard macht dessen Vornamen alle Ehre – es klingt zeitweise gar wie die Queens Of The Stone Age.
Während Pearl Jam mal wieder eine Schaffenspause einlegen und innere Einkehr halten, greift Gossard solo in die Saiten und liefert mit “Bayleaf” eine Art seichte Stoner-Rock-Scheibe ab: Hall, Solos, spacige Effekte und eine verrauchte Atmosphäre gepaart mit klaren Parallelen zu seinem Nebenprojekt Brad. Doch viel mehr als eine Standortbestimmung will einem zu diesem Werk auch nicht einfallen. Die Platte hinterlässt nach mehrmaligem Hören leider keine bleibenden Schäden. Kein Mitsummen und erst recht kein exzessives Beinwippen. Richtig toll ist lediglich “Anchors” geworden, eine schöne, mit zerbrechlicher Stimme gesungene und einer Hammond-Orgel untermalte Ballade, die auch auf dem letzten Brad-Album hätte stehen können. Neben der umfangreichen Instrumentierung des Albums (Bongo-Trommeln, Harfe, Klavier und Synthie-Effekte) sticht dann eigentlich nur noch das an Keith Caputo erinnernde “Unhand Me” heraus. Wer von Stone Gossard ein Pearl Jam-Plagiat erwartet hat, der kann den ersten Track getrost wörtlich nehmen (“Bore Me”). Aber Queens-Fans können mal vorsichtig rein hören.