Wobei die DeLeo-Brüder und ihr als Vortänzer bei der Retortencombo Velvet Revolver deplatziertes Sorgenkind Scott Weiland unabhängig voneinander sehr wohl tolle Songs schreiben können, wie der Sänger mit seinen Solosachen gezeigt hat und die Instrumentalisten einst mit dem Projekt Talk Show beweisen konnten. Doch der große Erfolg bleibt der Marke Stone Temple Pilots vorbehalten. Deren sechstes Album ist auch als Songsammlung leidlich gelungen, reicht allerdings an die Inspiration früherer Großtaten wie Tiny Music… Songs From The Vatican Gift Shop nicht mehr heran. Dass sie charmant eingängige Rocksongs mit dezent psychedelischer Note schreiben können, demonstrieren sie mit gefälligen Stücken wie dem schnittigen Fast As I Can, dem betont toughen Hazy Days oder der lockeren, aber mitreißenden Single Between The Lines. Und doch wirkt vieles halbgar und will sich kein schlüssiges Bild ergeben, wie das bei einem großen Album der Fall sein sollte. Stattdessen Licht und Schatten im steten Wechsel, bisweilen gar zu einer tristen Grauzone verdichtet. So gaukelt das rhythmisch angenehm sperrige Take A Load Off seinen Gehalt nur vor, klingt die Südstaaten-Attitüde des Huckleberry Crumble reichlich ausgelutscht und bieten auch die Beatles-Anleihen in Dare If You Dare, das im Refrain ohne rot zu werden Hey Jude kopiert, wenig Reiz. Und Tiefpunkte wie der spannungsarme Diät-Glam-Rocker Bagman oder das nervig-nölige Cinnamon signalisieren schließlich mit Nachdruck, dass es langsam an der Zeit ist, sich auf den Ruhestand vorzubereiten.
weitere Platten
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VÖ: 07.02.2020
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No. 4
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Tiny Music... Songs From The Vatican Gift Shop
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