Die Frage darf gestellt werden, was das noch soll, warum die Band nicht aufhört, und die De-Leo-Brüder nur für sich oder andere Songs schreiben. Nach “No. 4” war alles gesagt, die zwei Alben danach ziemlich egal. Loben darf man sie aber auch: für ihre Verbissenheit, die Band am Leben zu halten. Die Geschichte hat gelehrt, dass das mit Scott Weiland und Chester Bennington nicht umzusetzen ist. Hartnäckiges Sängersuchen hat der Band Jeff Gutt in den Proberaum gespült. Der hat es mit seiner verspäteten NuMetal-Band Dry Cell vor 16 Jahren auf ein Album gebracht, dafür als alleinerziehender Papa bei American Idol die Herzen der Zuschauer gebrochen – auch, weil er Talent und eine variable Stimme hat, die sich den Originalsängern bemerkenswert anpasst. Das kann man jetzt auf Stone Temple Pilots bewundern. Die DeLeos haben dafür 70er-infizierte Hardrocker wie den tollen Opener “Middle Of Nowhere” oder die vorab veröffentlichten “Meadow” und “Roll Me Under” geschrieben, Angegrungtes wie “Guilty” und “Just A Little Lie” und Balladen wie “Thought Shed Be Mine” (ein Zwilling von “Sour Girl”) und das kitschige “The Art Of Letting Go”. Zwischen Boogie-Rock und Epik bewirbt sich “Never Enough” darum, Album-Highlight zu sein – was das maue “Finest Hour” nicht von sich behaupten kann. Es fehlen besondere Songs wie “Interstate Love Song” oder der Wille zur musikalischen Emanzipation, wie er sich auf “Tiny Music” Bahn brach. Als Grundlage zum Überleben und für nostalgische Live-Shows mag das reichen – für ein großes Rockalbum nicht.
weitere Platten
Perdida
VÖ: 07.02.2020
Core (Super Deluxe Edition)
VÖ: 13.10.2017
High Rise (EP, mit Chester Bennington)
VÖ: 25.10.2013
Alive In The Windy City
VÖ: 22.06.2012
Stone Temple Pilots
VÖ: 21.05.2010
Thank You - The Best Of
VÖ: 10.11.2003
Shangri-La Dee Da
VÖ: 25.06.2001
No. 4
VÖ: 26.10.1999
Tiny Music... Songs From The Vatican Gift Shop
VÖ: 26.03.1996
Purple
VÖ: 03.06.1994
Core
VÖ: 23.10.1992