Zum Glück ist Energie ist eine allgemein verständliche Sprache: Stormo aus den Dolomiten singen, schreien und brüllen in ihrer Landessprache. Was wie ein schräger Trip aus My Bloody Valentine, Mastodon und At The Drive-In startet, wird schnell zur Bergwanderung im Unwetter. In “Spire” geben sich die Italiener komplett dem Chaos hin, als würde man die Welt durch den Wolf drehen und genüsslich dabei zuschauen, wie die Teile umherfliegen. Eine Riesensauerei ist das, und jeder weiß, wenn die Welt zum Abschuss freigegeben ist, wird man früher oder später selbst Teil dieser Sauerei. Stormo wissen das, und der Kreis schließt sich, wenn sie sich dem Stamm der südamerikanischen Yanomami widmen, beziehungsweise dem “Endocannibalismo”. Dieses Ritual sieht vor, verstorbene Angehörige teilweise zu verspeisen, um ihren Geist zu befreien. Erst damit schließe sich der Kreis, nicht mit dem Tod. Im wilden “Deserti” mischen Stormo Hardcore-Tradition mit Noise, Math-Quietschen und windschiefen Harmonien. Nun wissen allerdings bereits Vierjährige, dass es weder großer Anstrengung noch besonderer Begabung bedarf, Chaos zu stiften. Die Kunst ist vielmehr, Wege aus dem Chaos heraus zu finden. Bei aller Zerstörungswut bleiben Stormo einigermaßen konstruktiv in der Zukunftsgestaltung.
Das steckt drin: Chat Pile, Fjørt, Full Of Hell
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Ere
VÖ: 02.02.2018