This is music for the working-class radio/ This will make you dance tonight – würde dieses Zitat nicht von den schwedischen Sozialisten-Punkrockern Randy stammen, es wäre die perfekte Eigenbeschreibung der Street Dogs. Fernab des sozialwissenschaftlichen Diskurses, der sich längst von Klassenkategorien verabschiedet hat, glauben sie weiter an die solidarischen Malocher am unteren Rand der Gesellschaft. Schließlich sind sie selbst welche: Frontmann Mike McColgan war im Golfkrieg und verließ einst die Dropkick Murphys, um Feuerwehrmann zu werden.
Dass er sich selbst nicht ins Zentrum seiner Texte stellt, passt zum gemeinschaftsorientierten Habitus der Arbeiterklasse. Das fünfte und erste selbstbetitelte Album seiner neuen Band versammelt Lobgesänge auf gefallene Familienmitglieder und die eigenen Wurzeln, Abgesänge auf korrupte Börsenmakler und den wirtschaftlichen Niedergang, Hymnen auf den Kneipengang samt dazugehörigem Soundtrack, sowie eine Aufforderung zur Unterstützung eines Gesetzesentwurfs zur Förderung der Gewerkschaften. All diese Themen vereint ihre traditionsbewusste Tanzbarkeit, die bei den Street Dogs nicht von ungefähr kommt. Schließlich stammen sie aus Boston, also fast aus Irland.
Alle 18 Songs (inklusive nervtötendem Dudelsack- und Gewehrsalven-Intro) lassen mindestens durch ihre Bierseeligkeit einen Irish-Folk-Einschlag durchblicken und dementsprechend tief ins Glas blicken. Und wenn der Wirt die Stammkneipe aus wirtschaftlichen Aspekten dicht macht, wird einfach ein Trinklied auf ihn geschrieben.
weitere Platten
Stand For Something Or Die For Nothing
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State Of Grace
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Fading American Dream
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Back To The World
VÖ: 31.01.2005