Stress Positions
Harsh Reality
Auftritt: Stress Positions. Ihr Debütalbum “Harsh Reality” bietet in gut 20 Minuten neun Songs, die einen überfahren wie ein ungebremster Güterzug. Ben Rudolph, Jon Giralt und Russell Harrison kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei C.H.E.W., für Stress Positions haben sie sich mit einer neuen Sängerin zusammengetan – und die ist eine Naturgewalt.
Mit ungebremstem Schaum vor dem Mund brüllt sich Stephanie Brooks etwa durch die 25 Sekunden von “Performative Justice”, unterstreicht in “No Sympathy (For The Police)”, dass sie den Cops in ihrer Heimatstadt Chicago nicht über den Weg traut, und stimmt am Ende die gar nicht versöhnliche, aber im Vergleich zum Rest des Albums episch lange “Ode To Aphrodite” an.
Hier zeigen Stress Positions, dass sie mehr beherrschen, als einem Roundhouse-Kick nach Roundhouse-Kick nach Roundhouse-Kick zu verpassen. Was in Verbindung mit der sinisteren Atmosphäre des Songs fast noch wirkmächtiger ist als die Raserei, aus der heraus Stress Positions in den Songs zuvor alles aus sich herausspucken, was nicht nur sie in den vergangenen Jahren so sehr unter Stress gesetzt hat: die Auflösung von Gewissheiten. Dass Justin Pearson (Dead Cross, Deaf Club, The Locust) hierbei anbeißt, verwundert niemanden. Dass Stress Positions seine derzeitige Lieblingsband sind, auch nicht. Sind wir immerhin schon zu zweit.
Das steckt drin: Gel, Off!, Unsane