The Strokes
Future Present Past (EP)
Die Band hat es dann auch gleich wörtlich genommen. “Future Present Past” ist der programmatische Titel ihrer Vier-Song-EP, mit denen die New Yorker ihre Schaffensphasen von früher bis morgen abbilden wollen. Ein schlüssiges Konzept, das allerdings qualitative Wünsche offenlässt. Dazu gleich mehr. Zunächst stehen mit “Drag Queen”, “Oblivius” und “Threat Of Joy” die drei klar strukturierten Stücke eines überschaubaren Kurzformats da, das um einen eher nichtigen Remix des zweitgenannten Songs ergänzt wird. “Threat Of Joy” schlägt dabei mit einer luftigen Melodie und angenehm schnöseligem Gesang die Brücke in die Vergangenheit – es hätte eine prima B-Seite zu “Is This It” oder “Room On Fire” abgegeben. “Oblivius” soll die Gegenwart abbilden, was ein zweifelhafter Anspruch ist, wenn er sich auf das schwache aktuelle Strokes-Album “Comedown Machine” bezieht. Zum Glück knüpfen die Strokes mit den Twin-Leads im Intro und der generellen Virtuosität, die den Song durchzieht, gleichzeitig aber auch an “First Impressions Of Earth” an, ihr letztes Meisterwerk von 2006. “Drag Queen” schließlich will als zukunftsweisender Song der EP ein Versprechen geben, das die Strokes mit New Order-artigen Wave-Gitarren eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages gerne einlösen dürfen. Bis dahin gilt: “Future Present Past” ist kaum mehr als ein kurzer engagierter Zwischenruf einer anfangs als rockhistorisch angesehenen Band. Keiner dieser drei Songs wird es in die ewige Bestenliste der Strokes schaffen. Aber jeder ist besser als alles andere, was man in diesem Jahrzehnt von ihnen gehört hat.
weitere Platten
The New Abnormal
VÖ: 10.04.2020
Comedown Machine
VÖ: 22.03.2013
Angles
VÖ: 18.03.2011
First Impressions Of Earth
VÖ: 30.12.2005
Room On Fire
VÖ: 20.10.2003
Is This It
VÖ: 27.08.2001