0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Strung Out
    Dead Rebellion

    VÖ: 05.04.2024 | Label: Fat Wreck Chords
    Text: Oliver Uschmann / Jan Schwarzkamp | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
    Vier-Ohren-Test
    Strung Out - Dead Rebellion

    Sind Strung Out 2024 nun eine verkappte Metalband oder Melodycore-Veteranen mit Tiefgang? Unser Vier-Ohren-Test klärt auf.

    Dieser Abgesang auf menschliche Tugenden klingt zornig bis heiter, bildet aber einen relevanten Grower.

    “Spaltende Sprache, spaltende Einstellungen, spaltende Ideologien. Was ist aus dem Ansatz geworden, die Menschen zusammenzubringen? Ich dachte, das sei der Grund, warum wir damals losgelegt haben.” So spricht Jason Cruz in den Pressenotizen zum Album und so kleidet er es mit seinen spielfreudigen Mitstreitern in mehrdeutige Sprachbilder und einen leicht reformierten musikalischen Ansatz.

    “Future Ghosts” und “Signal Fires” starten das Album für Strung-Out-Verhältnisse nahezu unverschämt leichtfüßig. Letzteres poppiger Rock’n’Roll-Power-Pop und Ersteres stampftänzelnd wie etwas, das Finn McKenty “Mall-Emo-Metal” nennen würde. In “Ceremony” geht die Skatepunk-Post wieder ab wie Ende der 90er, als Menschen in weiten Hosen mit Ketten am Geldbeutel durch die Zeche Carl flogen.

    Das weite Feld dazwischen klingt am nahrhaftesten, wenn in “New Gods”, “Cages” oder “Plastic Skeletons” die verbindlich ernst gemeinten Worte gegen den Zeitgeist mit dem entsprechenden Druck in Riffs und Stimme einhergehen, die bricht und kratzt und sich festklammert an dem, was gerade untergeht. Kein Monolith als Platte, aber ein sehr wichtiges, glaubhaftes Statement. Oliver Uschmann

    8
    /
    12

    Wenn alte, weiße Männer nicht wissen, wann Zeit für die Rente ist, kommen solche Platten raus.

    In den 90ern gehörten Strung Out zu den Bands im Fat Wreck-Stall, die mit ihrem melodischen Punkrock gelegentlich das gewisse Quäntchen schneller oder rasanter galoppierten als ihre Kollegen. Exemplarisch sei da ihr 96er-Album “Suburban Teenage Wasteland Blues” genannt. 2002 sind sie auf “An American Paradox” auf eine metallischere Ebene abgebogen.

    Seitdem – und das bedeutet über weitere sechs Alben hinweg – wirken sie wie eine verkappte Metal-Band, die nicht in der Lage ist, gute Songs zu schreiben und das mit dem Punk auch nicht mehr hinbekommt. “Dead Rebellion” klingt so flach und maschinell, als sei es am Laptop entstanden. Jason Cruz greint, knödelt und jault seinen Unmut über die Gegenwart mit aufgesetzter Dringlichkeit – und klingt dabei andauernd, als sei er ordentlich überfordert.

    Klar, darf der Tiefgang nicht fehlen. Den gibt’s mit “Life You Bleed”, dessen “Oh-u-oh-u-oh-why?” extrem gruselig ist. “Cages” macht einen auf Boysetsfire, allerdings bleibt es bei Strung Out beim Versuch. Cruz ist eben nicht Nathan Gray. Wenn “Empire Down” versucht, eine Art modernen Pop einzubringen, möchte man im Boden versinken. Kaum auszuhalten, wie gewollt aber nicht gekonnt dieses zehnte Album klingt. Jan Schwarzkamp

    3
    /
    12

    weitere Platten

    Black Out The Sky (EP)

    VÖ: 11.05.2018

    Transmission.Alpha.Delta

    VÖ: 24.03.2015

    Exile In Oblivion

    VÖ: 01.11.2004

    An American Paradox

    VÖ: 22.04.2002

    Twisted By Design

    VÖ: 01.01.1998