Zurück in die Haar-Zunft: Stuck Mojo verabschieden sich aus Crossoverhausen und klopfen an die altbackene Mitsing-Metal-Tür.
This is the catchiest hard rock/metal album in many years weiß das Info, und auch wenn man über diese Aussage streiten mag – will jemand, der Mitte der Neunziger mit Snappin Necks und Pigwalk sein Crossover-Erweckungserlebnis hatte, wirklich einen solchen Claim über der neuen Stuck Mojo prangen sehen? Ich glaube nicht. Dass Metal-Rap sich wie alle Fusion-Sounds in Zyklen verbraucht, die kürzer sind als die originärer Stile, ist nicht die Schuld Stuck Mojos. Dass sie sich nach neuen Abbaugebieten umsieht, spricht sogar für eine Band, die gewillt ist, sich zu verändern und zu erneuern. Aber kann man wirklich der Anachronismusfalle entkommen, indem man noch ausgelutschteren Leichen aus der 80s-Metal-Ecke neues Leben einhaucht? Es fällt nicht wirklich schwer, sich bei Set The Tone das Gerappe von Bonz wegzudenken, dann bei Dokken, Skid Row und Konsorten zu landen und selbst Metal-Toleranzler wie Staude und Lohrmann den Kopf schütteln zu sehen. Klar ist es fein, sich mit drei höchst unterschiedlichen Sängern die Türen offen zu halten, aber Rappen, Growlen und close-to-Eierkneifgesang (siehe Drawing Blood) passen in meinen Ohren genausowenig zusammen wie aggressionsgeladene Jump-Parts und penetrante Power Metal-Verweise . Da kann Produzent Andy Sneap noch so sehr zaubern.