Stuck Mojo mußten sich in der Vergangenheit öfter den Vorwurf anhören, sie böten nun wirklich nichts Neues. Die Band konterte mit der Feststellung, daß sie eben nicht jedem Trend hinterherlaufe. Recht so! Mit Pigwalk” brachten sie daraufhin ein straightes Metal-Album auf den Markt, das ihren Standpunkt unterstrich. Auf dem neuen Longplayer geben sie sich wieder experimentierfreudiger: Der Titelsong oder auch Tears” weisen sogar Alternative-Rock-Einflüsse auf, was auf dem Vorgänger absolut tabu war. 80er Jahre-Riffs sind hier genauso vertreten wie mitreißende Rhythmen, stringente Gesangslinien und Stakkato-Rap, wobei die Texte gewohnt harsch ausfallen. Mit der furchtbaren Das klingt doch wie…-Diskussion werden sich wohl eher diejenigen auseinandersetzen, die schon immer Spaß daran hatten, eine Band zu zerpflücken. Rising” ist ein Album für Menschen, die ihre Energie gerne in Bewegung umsetzen – mein alter Weggefährte Butthead würde sagen: This rules!
Petra Engelke 11
Stuck Mojo will beat you down” kündet das Bandinfo vollmundig an, die Erwartungen sind hochgesteckt. Los geht es mit zwei Songs, die einen Tick härter klingen als die Chili Peppers in ihrer Give It Away”-Phase. Bei Track drei und vier sind die Jungs aus Atlanta kurz vor dem Durchstarten, um dann pünktlich bei Nummer fünf wieder abzulaschen. Auch wenn dann ansatzweise nochmal zu hören ist, was Stuck Mojo anno Tobak auf der zehnwöchigen Tour mit Machine Head gelernt haben, zum downbeaten reicht Rising” wohl doch nicht so ganz. Da müßte dann bei den angetäuschten Double-Bass-Attacken vielleicht doch auch mal die Handbremse gelöst werden. Mit einem unausgegorenen HipHop-Versuch geht ein Dreiviertelstündchen mit Stuck Mojo dann eher unspektakulär zu Ende.
Udo Meixner 4