Der Machtwechsel im Mojo-Land ist schleichend: Die große Koalition aus Metal und Rap ist gesprengt. Deutliche Zuwächse verbucht der 70s-Southern-Rock, vielerorts wuchern zudem zarte Blues-Triebe. Der Grund? Ein neues Gemeinschaftsgefühl, glaubt man Gitarrist und Bandoberhaupt Rich The Duke Ward. Hatte er das Comeback-Album Southern Born Killers (2006) noch alleine verantwortet, verstünde sich seine Band heute als Kollektiv. Ergo: Der Duke schrieb 90 Prozent der Songs, die Kollegen durften aber ihre Einfälle einbringen. Wer zum Henker hatte die Idee zu der ironiefreien Ode Friends? So plattsinnig pochten zuletzt die Spice Girls 1996 im Wannabe-Refrain auf den Wert der Freundschaft. Ein zweiter Griff ins Klo ist Country Roads: Stuck Mojo sind sich nicht zu schade, den John-Denver-Klassiker unter siffigen Bierzeltbänken hervorzuziehen. Sie verlegen die Landstraße von West Virginia nach North Carolina und crossovern dazu Country und winselnde Gitarren, Heimweh und Sprechgesang. Ob das bloß Pathos ist oder die pure Provokation, Stuck Mojo trauen sich was. Neben aufreizend ehrlichen Lyrics enthält The Great Revival unerhört Sanftes und Bluesiges, raumgreifende Orgeln, Synthieschnipsel – und lässt exakt drei Mal an die härteren Bandtage zwischen Clawfinger und Urban Dance Squad denken.