1985 war für das gute Gewissen namens Subhumans alles super: Sie waren immer noch nah dran am einstigen Bürgerschreck Punkrock, ihre Botschaft war laut und der Feind war in allen Reihen schnell auszumachen. 22 Jahre später ist der Zorn aus Anfangstagen noch vorhanden, der Rest aber, wenn man ihn durch die Brille der Zeitraffung betrachtet, ist verschwunden. Auf der Stilebene geschieht seit jeher nicht viel. Meistens ziemt sich dies einer Punkband auch nicht, befragt man den Fankreis. Was aber andere Weggefährten auch noch nach mehreren Dekaden mit Leichtigkeit aufs Griffbrett kriegen, schaffen Subhumans noch nicht mal mit starker Anstrengung. Langeweile zieht sich wie ein grüner Faden des zerfetzten Parkas durch die insgesamt 14 Tracks. Gegen Ende wächst der Schmerz bei Songs wie “Mosquito” ins Unermessliche, was die Frage aufwirft, wie sich denn diese Poltertristesse mit den textlich überaus podiumsfähigen Denkanstößen vereinbaren lässt. Die Texte kommen nämlich im Gegensatz zu jetzigen Sprachrohren der Kategorie Anti-Flag komplett ohne Phrasendrescherei aus. “Too Fat, Too Thin” hebt sich letztendlich von den dünnen Pub-Gutherz-Songs ab und entpuppt sich als richtiger Hit. Verwunderlich, dass die eingestreuten Ska-Elemente hier die Rettung auf dem Nietengürteltablett servieren.
weitere Platten
New Dark Age Parade
VÖ: 13.10.2006
Live In A Dive
VÖ: 09.02.2004