Was für eine Woge. Niemals zuvor war der Bandname so treffend wie heute. “Alpha” ist wieder eine Holzhammerkritik an Profitgier und Kriegspräsidenten, Medienwahnsinn und Konsumzombies. Textlich so subtil wie moralischer Deutschpunk und in seiner Kritik am Sozialdarwinismus der Gesellschaft unfreiwillig paradox, da die Musik selbst das Alphamännchen raushängen lässt: So sehr haben Such A Surge noch nie den musikalischen Knüppel geschwungen. Hüpfender Crossover war gestern, heute regiert straight nach vorn rockender Moshcore mit gewaltigen Riffs und Double Bass, warm und satt produziert, wie aus einem Guss. An Nummern wie “Was jetzt?”, “Radiosong” oder dem sechsminütigen “Instant Replay” dürften sogar Fans von Hatebreed oder Sick Of It All ihre Freude haben, Hardrock-Soli und Metalelemente passen zum neuen Label und gleichzeitig ist das hier alles noch genug Rock, um viele Hörer zu begeistern. Ergänzend dazu: die vertrauten ruhigeren Passagen zu Liebe, Nacht und dem klassischen Schizo-Thema sowie eine sarkastische Variation auf “Gustav Gans” von den Beginnern, an deren Rapstil Olli Schneider seine Skills ebenso wie an Samy Deluxe angenehm geschliffen zu haben scheint. Eine gelungene Neujustierung und in seiner Gesamtheit betrachtet die einnehmendste Platte, die Deutschlands musikalischste Moshpit-Mahner jemals gemacht haben.
weitere Platten
Rotlicht
VÖ: 10.02.2003
Zehn Jahre
VÖ: 25.02.2002
Der Surge-Effekt
VÖ: 07.02.2000
Was Besonderes
VÖ: 01.01.1998
Agoraphobic Notes
VÖ: 01.01.1900