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    Such A Surge
    Der Surge-Effekt

    VÖ: 07.02.2000 | Label: Epic/Sony
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Ob es Such A Surge mit diesem Album gelingen wird, sich endgültig von allen Vergleichen freizuschwimmen, bleibt abzuwarten, Fakt ist aber, dass die Band mit „Der Surge-Effekt“ musikalisch ein ziemlich breites Spektrum abdeckt – und das sehr gekonnt. Gleich der Opener „Mein Weg“ beweist, dass sich die Musiker in Sachen Songwriting mächtig weiterentwickelt haben und fast schon epische Refrains schreiben können. Auch das musikalisch eher zurückgelehnte „Silver Surger“ lebt von seiner eingängigen Melodie, die neue Single „Chaos“ hingegen, die mit Ferris MC und den Spezializtz entstanden ist, entfaltet seinen Charme gerade deshalb, weil hier – wie der Titel bereits verspricht – alles drunter und drüber geht. Zum Kontrast folgt auf diesen Song das balladeske „Gib mir mehr“, das sicherlich so manchem bitter aufstoßen wird, danach geht’s mit „Das Blaue vom Himmel“ allerdings wieder deutlich heftiger ab. Diese Achterbahnfahrt setzt sich auch im weiteren Verlauf des Albums durch, Such A Surge kennen mittlerweile kaum noch Grenzen, versuchen sich zwischendurch am nicht ganz einfachen Unterfangen, einen Popsong („Wenn Du fällst“) hinzulegen, besinnen sich mit Stücken wie „Black Flat Pill“ aber auch auf ihre alten Stärken. Fans der ersten Stunde sollten insofern ebenso zufrieden mit „Der Surge-Effekt“ sein können wie diejenigen, die die Band erst mit „Was Besonderes“ entdeckt haben. Ein angemessener Start ins Jahr 2000.
    10

    Es ist alles wie immer. Such A Surge schwimmen gegen den Strom, kotzen sich aus über Mitläufer, beengende Normen und den Mangel an Authentizität, der andere ausmacht. Olli Schneider spuckt uns seine Reime mit der ewig gleichen Verbitterung entgegen, egal ob es dabei um Liebesbeziehungen, Gesellschaftsfragen oder die Musikbranche geht: „Hassen, lassen, verprassen…“ ist angesagt, zusammen mit den Spezializtz setzen sie sogar „das Land in Brand“, denn „auf der Suche nach dem Kick wird die Norm gefickt“. Was das genau heißen soll, mag sich jeder selbst ausmalen, ganz schön wütend klingt es allemal. Wut ist ein unerschöpflicher Quell der Inspiration, bei SAS dreht sich die musikalische Entwicklung nun aber schon seit geraumer Zeit so gleichförmig im Kreis, wie sich in ihren Songs zumeist bemüht und statisch gerappte Strophen mit wildem Schreien im Refrain abwechselt. Natürlich, Stücke wie „Silver Surger“ oder „Wenn Du Fällst“ weichen von dieser Faustformel ab und zeigen die Band von ihrer melodiösen bzw. sensiblen Seite, weniger klischeebeladen wirken sie deswegen trotzdem nicht. Was die Toten Hosen für den Punkrock, sind SAS für den Crossover: Die genauso plumpe wie erfolgreiche Variante.


    Maik Koltermann 4

    weitere Platten

    Alpha

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