Singer/Songwriter Sufjan Stevens behauptet, in Zellophanfolie gewickelt auf der Türschwelle seiner zukünftigen Adoptiveltern ausgesetzt worden zu sein. Außerdem sei er nach einem armenischen Sufi-Krieger benannt, der zehntausend Drachen niedergestreckt habe, um die Feenprinzessin zu befreien. Zu allem Überfluss arbeitet er an einem 50-Alben Projekt, das auf 50 Staaten der USA basiert, und hat mit “Greetings From Michigan” immerhin schon ein Fünfzigstel fertiggestellt. Doch bevor Stevens sich an “Missouri” oder “North Carolina” gesetzt hat, nahm er sich erst einmal Zeit für “Seven Swans”, ein Album außer der Reihe, das sich mit märchenhaften Motiven, dem alten Testament und Familie beschäftigt. Diese Thematiken setzt Stevens musikalisch so facettenreich um, dass man sich von einer spärlich instrumentierten, intimen Passage à la Elliott Smith plötzlich in ein Meer aus Chorälen gestoßen fühlt, um kurz darauf wieder der zerbrechenden Stimme zu lauschen, die sich hinter einer schüchtern gezupften Mandoline versteckt. Dass “Seven Swans” hier vor “Greetings Of Michigan” erscheint, ist übrigens reiner Zufall. Insofern darf man sich auf die baldige Veröffentlichung des Debüts freuen, während man verzückt dem Zweitling lauscht. Fest steht: Sufjan Stevens ist ein Großer, der noch mindestens 50 Jahre leben und doppelt so viele Platten aufnehmen soll.
weitere Platten
Javelin
VÖ: 06.10.2023
Reflections
VÖ: 19.05.2023
A Beginner's Mind (mit Angelo De Augustine)
VÖ: 24.09.2021
Convocations
VÖ: 06.05.2021
The Ascension
VÖ: 25.09.2020
Aporia (With Lowell Brams)
VÖ: 27.03.2020
The Decalogue (performed by Timo Andres)
VÖ: 18.10.2019
The Avalanche
VÖ: 31.08.2018
The Greatest Gift
VÖ: 24.11.2017
Planetarium
VÖ: 09.06.2017
Carrie & Lowell Live
VÖ: 28.04.2017
Illinois (Reissue)
VÖ: 01.04.2016