Wer bereits das Video zu “Struck In America” gesehen hat oder den Song “Daddy’s Little Defect” von der VISIONS-CD des Februarhefts kennt, wird von diesem Debütalbum wahrscheinlich enttäuscht sein. Denn nur wenige der restlichen Lieder haben einen annähernd starken Ohrwurmcharakter. Die süßen kleinen Zuckerjungs dudeln zudem einige Songs auch noch derart langsam herunter, dass man sogar beim Schäfchenzählen aus dem Takt kommt. Gerade das letzte Drittel des Albums lässt auf massiven Valiummissbrauch der Kalifornier schließen. Wer hier beim Anhören dennoch ein leichtes Kribbeln verspürt, dem sind vermutlich nur gerade die Füße eingeschlafen. Gitarren hin, Gitarren her, mit Punk haben die meisten Songs nichts zu tun. Prinzipiell geht das ja in Ordnung, schöner Pop wie “Lost In You” ist auch etwas Feines, wenn man sich erst von seiner Erwartungshaltung gelöst hat. Für dröges Liedgut wie “Crashing Down” oder “I Changed My Name” dagegen ist das Leben zu kurz. Insgesamt wirkt die Platte daher unausgegoren und recht fade. Das ist eigentlich schade, denn Sugarcult können durchaus mitreißende Hooks fabrizieren. Sie sollten einfach öfter auf das Gaspedal statt auf die Spaßbremse treten.
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Palm Trees And Power Lines
VÖ: 10.05.2004