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    Sulpher
    Spray

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Dependent/SPV

    Hätten Big Black je ein Herz für Industrial-Metal gehabt, sie hätten wohl ähnlich wie Sulpher rumort. Nur vermutlich wesentlich besser.
    Sulpher-Sänger Rob Holliday hat seine Band Schwefel genannt, weil Schwefel “ein ziemlich unberechenbares, gefährliches Zeug” sein könne. Leider ist der Industrial-Metal auf dem Sulpher-Debüt nicht ganz so unberechenbar. Zwar ist die CD brennbar und entwickelt dann giftige Dämpfe, ähnlich wie angezündetes Schwefel, das bahnbrechend für die Entwicklung des Schießpulvers und ergo der modernen Waffensysteme war. Ähnlich bahnbrechend für den Crossover aus Industrial und Gitarrenwand ist “Spray” allerdings nicht wirklich. Dennoch wird oft genug brachial dem Saitenmonster namens Noiserock der Mosh- und Thrashrücken geschrubbt. Und zwischendurch werden mittels Elektronik sphärische Melodiebögen gesponnen – und manchmal auch geflüstert statt geschrieen. Insbesondere bei diesen oft geloopten Slowmotion-Passagen droht das Getöse zum monotonen Gedöse zu verkommen und bleibt, abgesehen von kurzen, freakigen Passagen in Richtung Weltmusik und Jungle, fast unspektakulär. Wenn die Briten indes die Gitarrenseiten ordnungsgemäß malträtieren, dann erinnert alles an den Lauthörsound von Ministry oder an Steve Albinis Ex-Band Big Black – jenem kultigen New Yorker Vorreiter in Sachen Destruktionsmaloche an der Saitenschredderfront. Passt ganz gut im Zeitalter von Nine Inch Nails & Co., wo Metal und Dark Wave so gerne mit Maschinenrhythmen und Samples kooperieren.