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    Sumac
    The Healer

    VÖ: 21.06.2024 | Label: Thrill Jockey
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 376
    9 / 12
    Sumac - The Healer

    Sumac errichten und dekonstruieren ihre experimentellen Post-Sludge-Metal-Songs auch auf ihrem fünften Album in Dunkelheit.

    Wenn der ehemalige Isis-Gitarrist Aaron Turner, Botch– und Russian Circles-Bassist Brian Cook und Schlagzeuger Nick Yacyshyn, der sonst bei Baptists oder Genghis Tron spielt, zusammen Musik machen, läuft nicht immer alles nach Plan – und das ist so gewollt. Das Trio improvisiert, spielt mal höllisch langsam, dann rasend schnell, es harmoniert oder arbeitet gegeneinander und sieht trotz finsterer Atmosphäre Licht am Ende des Tunnels.

    Der Titel des ersten, fast 26-minütigen Stücks könnte aber auch ironisch gemeint sein, denn “World Of Light” klingt so finster, als sei Friedrich Merz mit seinem Flugzeug aus einem schwarzen Loch in der Hölle emporgestiegen. Das Stück sucht, sammelt und findet sich mit Drones und sanften Schlagzeugsalven ziemlich genau sechs Minuten lang, bis Turner zu Cooks bebendem Bass, seiner schlingernden Gitarre und tiefem Schlagzeug urzeitliche Growls hervorstößt. Der Track häutet sich in der Folge noch ein paar Mal, bis Sumac nach über 24 Minuten andeuten, zu was sie auch fähig sind: schnellem Metal mit fast eingängigen Riffs, der mitreißt.

    In “The Stone’s Turn” wirken Turners Kojoten-artige Schreie zu Beginn zwar etwas übertrieben, aber sie passen auch ins Bild dieser radikalen, körperlichen Platte, die 76 Minuten mit vier sehr wandelbaren Tracks füllt und die über manchmal schmerzhafte Umwege zum Ziel kommt.

    Das steckt drin: The Body, Isis, Neurosis

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