Sunday Driver
A Letter To Bryson City
Text: Jan Schwarzkamp
Kommen sich Sunday Driver mit ihrem Bandnamen eigentlich nicht selber doof vor? Oder wollen die einfach nur auf Nummer sicher gehen und sich anhand des Namens nur möglichst leicht einordnen oder gar abstempeln lassen? Nun, da sich die Band bereits 1995 gründete, wird man derartigen Gedanken wohl nicht hinterher gehangen haben. Nach einer Debüt-EP auf ‘Doghouse’ legen die vier Jungs aus Miami nach immerhin acht Jahren ihr erstes Album vor. Wie man sich von der Indierock-Masse abhebt, haben sie in dieser Zeit allerdings wohl nicht gelernt. Elf Songs setzen sie dem Hörer hier vor, der sich neben Intro, Interlude und überflüssigem Hidden-Hörspiel immerhin noch durch 45 Minuten satt produzierte Musik kämpfen muss. Doch leider machen die Stücke allesamt nicht besonders hellhörig, weil sie doch recht ähnlich bei mittlerem Tempo vorbeiplätschern. Das klingt dann hier und da mal nach Jimmy Eat World oder den üblichen Verdächtigen des ‘Deep Elm’-Labels, wird mit Streicheruntermalung bei “Faking” sogar richtig schön, ist meist treibend arrangiert, aber animiert trotzdem nicht zwangsläufig zum Wieder-und-Wieder-Hörenwollen. Hier will einfach nichts hängen bleiben. Ein paar originelle, spannende Ideen hätte man in den acht Jahren des Bestehens durchaus sammeln können…