Selten hat ein Plattentitel so gepasst, selten ein Album die Erwartungen stärker übertroffen. Die Drone-Mönche Sunn O))) in Einheit mit den japanischen Noiserockern Boris erreichen eine eigene Klasse. Was im Opener noch nach dem erwarteten Ultra-SloMo-Doom tönt, ist spätestens bei “Sinking Belle”, diesem “Twin Peaks”-auf-Crack-Monster, dem die hier noch weitgehend unentdeckte Jesse Sykes ihre Stimme leiht, zu einer Zeremonie gewachsen, die man lange nach dem letzten Brutzeln der zerstörten Subwoofer in sich trägt. In Tateinheit mit unfassbar gewichtiger Lautstärke und narkoleptischer Langsamkeit entdecken Sunn O))) den Song, während Boris die dicken, klebrigen Feedbackschwaden durch dezente Rhythmen zusammenweben. Das ist dunkel und sophisticated, Labradford und Bohren und der Club of Gore durch den Noisewolf gedreht. Nach einer Stunde benebelnder und zeitvergessener Narkose lässt es dich schwitzend, paralysiert mit der Opiumpfeife in der Armbeuge zurück. Was auch immer auf diesem Altar geopfert werden musste: Es war die Sache mehr als wert.
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