Zum Glück sind die neun Pathos-Rocktracks auf “The End Justifies The Means” deutlich eingängiger als der Name des Städtchens Jyväskylä, aus der die fünf Musiker stammen. Das handwerkliche Niveau und das Können in punkto Songwriting stehen jedenfalls außer Zweifel. Mikkos und Willes Gitarrenarbeit ist punktgenau und treibend, ihre Melodiebögen ragen himmelhoch, Sänger Jani pendelt
zwischen John Bush und Layne Staley. So überfliegt der Nordfünfer die poppigen
Hightech-Rock-Baustellen von Alice In Chains, Hardcore Superstar, Iron Maiden und Queensryche mit spielerischer Sicherheit. Bei “One Tragedy” tätigt Michael Monroe (Hanoi Rocks) durch seinen Gastauftritt an der Mundharmonika den Credibility-Ritterschlag. Die kantigeren Stücke (“Bluesong”, “Done To A Turn”) haben den höchsten Wiedererkennungswert, der in diesem mediokren Genre auch dringend notwendig ist. Kommt eben aus einer Studentenstadt, und selbst die erzkonservative IHK Rockmusik glaubt kaum noch an ein Genre, das zwischen historischen Lorbeeren aus den frühen
Neunzigern und gegenwärtiger Langeweile zerrieben wird. Aber: Dafür können Sunride wirklich nichts.