Was die fünf Finnen mit ihrem ersten vollen Album “The Great Infiltration” anfingen, führen sie auf “Through The Red” konsequent fort. Man weiß sich von der ersten Sekunde an in Sunride-Gefilden, und doch ist der Sound klarer, ausproduzierter und dicker als noch beim eher kratzigen Vorgänger. Das Schlagzeug kommt äußerst trocken daher, ist aber durchweg präsent und treibt die Songs nach vorn. Die Stimme von Sänger Jani klingt hörbar erwachsener und lässt Erinnerungen an den frühen Herrn Wyndorf wach werden, was bestens mit dem Sunride-typischen Songaufbau harmoniert. Hörbar wird das bereits bei “Spiral Sense”, dem zweiten Stück, das lässig zwischen rockiger Strophe und tief groovendem, melodischem Refrain abwechselt. “Like You / Hate Me” führt das Konzept fort und klingt wie eine uneheliche Begegnung zwischen 7 Zuma 7 und den Hellacopters. Während “Speeding Nowhere” doch ein wenig zu sehr an “Palatine” vom Debüt erinnert, bemerkt man spätestens beim lockeren “Vinegar Fly” die beachtliche musikalische Vielfalt auf “Through The Red”. Gerade das lassen viele Bands aus dem gemeinen Stoner-Umfeld leider oft missen. Beim abschließenden Instrumental “Through The Red” lassen sich Sunride viel Zeit für den Aufbau, um schließlich zum dichtesten und eindringlichsten Song der Platte überzugehen. Diese Band hat einen weiteren großen Schritt nach vorn gemacht, ohne sich selbst untreu zu werden. Das verdient Beachtung.
weitere Platten
The End Justifies The Means
VÖ: 21.03.2005
The Great Infiltration
VÖ: 05.02.2001
Magnetizer
VÖ: 01.04.2000