Eine erfreuliche Entwicklung der letzten Zeit: Mehr Mädels trauen sich ans Mikro. Bei Super 700 gleich drei. Noch ungewöhnlicher: Sie sind Schwestern und harmonisieren wunderbar. Die Berlinerinnen Ibadet, Ilirjana und Albana Ramadani und die vier Jungs an Gitarre, Bass, Keyboards und Schlagzeug (teils aus der Hamburger Band Marr) machen sympathisch unzeitgemäßen Indie-Rock. Mal mit weichen hypnotischen Synthie-Momenten, mal sperrig und vertrackt. Nach einem Minialbum unter eigener Regie im letzten Jahr begegneten Super 700 Gordon Raphael, dem ehemaligen Produzenten der Strokes. Der war so angetan, dass er die Produktion ihrer neuen Platte übernahm. Die Strokes hört man nicht raus. Das Debüt lebt vom düsteren Gesang der drei Schwestern und von den Spannungen und Tempowechseln in den Songs, die unerwartete Wendungen bringen. Die Stücke von Super 700 sind vielschichtig, aber trotzdem eingängig und nur vereinzelt zu funky. Moloko und Roisin Murphy kommen in den Sinn. Am Ende bleibt ein Riot-Grrrl-Gefühl, das aber eher in der Stimmung zu begründen ist als musikalisch.
weitere Platten
Under The No Sky
VÖ: 06.04.2012
Lovebites
VÖ: 27.02.2009