Vor rund zehn Jahren hätten sies fast geschafft: Als Neuzöglinge eines Majors wurde in Zeiten, als Geld in der Musikbranche noch nicht knapp war, ebendieses reichlich investiert, um aus Super Deluxe eine Art poppigere Weezer zu machen. Am Ende reichte es nur zu einem kleinen Sturm im Wasserglas: Die vier aus Seattle wurden nach zwei Alben geschasst und mussten sich acht Jahre lang vom Schock erholen. Nun erscheint ihr Quasi-Comeback-Album (ausgerechnet auf dem The Control Group getauften Winz-Label des Sänger der Long Winters). Wirklich vital ist dieser Bandkörper nicht mehr, er zuckt eher noch. Einfach zu wenig hat sich getan seit damals. Die knackigen Powerchords in Kombination mit den oft zweistimmigen Gesängen sind solide und manchmal auch anrührend, klingen auf die Länge des Albums aber gestrig. Was Ausflüge in den Bluesrock sollen, bleibt ein Geheimnis der Band. So misslingt ihnen, was die Lemonheads unlängst richtig gemachten haben: die großen Indie-Werte des letzten Jahrtausends ins Jetzt zu transportieren.
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Via Satellite
VÖ: 01.01.1900