Willkommen bei den verrückten Walisern. Wer den Vorgänger Radiator wegen des spinnerten Umgangs mit 70er-Traditionen mochte, wird überrascht sein, hier mit einer etwas anderen Ästhetik konfrontiert zu werden. Mit Turning Tide und der mit Calypso-Elementen verzierten Single-Auskopplung Northern Lights liegen die zwei am ehesten an traditionelles Songformat angelehnten Stücke vor. In beiden Fällen werden wir Zeuge von großem, an Steely Dan geschulten Songwriting. In krassem Gegensatz dazu steht ein Stück wie Wherever I Lay My Phone, das auf undogmatische Weise Techno-Stilismen aufgreift und gerade dadurch gimmickhafte Züge annimmt, die nerven. Was vielleicht sogar beabsichtigt ist. Einige Songs haben die Tendenz, wie halbfertige Skizzen anzumuten, die manchmal charmant, manchmal aber auch vergebene Chancen sind. Was die Texte angeht, dominiert ein Minimalismus, der zur Wiederholung der immer gleichen Zeilen führt. Das scheint uns zu sagen: Die Musik ist die Message. Das letzte Stück Keep The Cosmic Trigger Happy sorgt mit seinen tollen Glam-Harmonien dann doch wieder für ein versöhnliches Ende. SFA bleiben eine klasse Band, aber vielleicht sollten sie ihre Experimentierfreude etwas im Zaum halten – auch wenn das jetzt konservativ klingt.
weitere Platten
Dark Days/ Light Years
VÖ: 10.04.2009
Hey Venus!
VÖ: 14.09.2007
Love Kraft
VÖ: 05.09.2005
Songbook Vol. 1 & Vol. 2
VÖ: 04.10.2004
Phantom Power
VÖ: 21.07.2003
Rings Around The World
VÖ: 17.08.2001
Mwng
VÖ: 15.05.2000
Radiator
VÖ: 25.08.1997
Fuzzy Logic
VÖ: 20.05.1996