Letztes Mal, auf “Phantom Power”, gings mit honigsüßen Engelschören los. Dagegen ist der Einstieg in “Love Kraft” ein Donnerschlag: Sprung ins Schwimmbecken, spritzendes Wasser. Schönes Bild für diese Band, deren Plattenvertrag vermutlich eine Sonderklausel enthält, nach der ihre Alben nur im Hochsommer veröffentlicht werden dürfen. Wo sie hingehören. Gleich zu Anfang stürmt auf “Love Kraft” alles in die Sonne. Die Bläser, Streicher, der Gesang aus hundert Kehlen. Draußen klatscht Regen gegen das Fenster, und innen halten die Super Furry Animals den Sommer, der schon nach Herbst schmeckt, am Leben. Dem Bauch nach ist das Hippie-Musik, dem Herz nach Britpop der wärmsten, allerfeinsten Sorte. Auch wenn wir ihn von dieser Band schon besser, weil liedschreiberisch raffinierter gehört haben. Dann verliert, verschwurbelt sich “Love Kraft” in einer bis aufs Äußerste aufgeblähten Outro/Intro-Idee und machts dem Schnellhörer nicht leicht, manchmal schwer. Und auch beim bildhübschen Rest: Wen das hier nicht berauscht, den lässt es kalt und gähnend zurück. Das Grundproblem, das man mit den Super Furry Animals haben kann. Weiß Gott nicht haben muss. “Go, go with the flow!”, dirigiert Gruff Rhys über den Walzer-Schlägen in “The Horn”. Dabei ists eher als Einladung gemeint. Folgen? Folgen!
weitere Platten
Dark Days/ Light Years
VÖ: 10.04.2009
Hey Venus!
VÖ: 14.09.2007
Songbook Vol. 1 & Vol. 2
VÖ: 04.10.2004
Phantom Power
VÖ: 21.07.2003
Rings Around The World
VÖ: 17.08.2001
Mwng
VÖ: 15.05.2000
Guerilla
VÖ: 01.01.1999
Radiator
VÖ: 25.08.1997
Fuzzy Logic
VÖ: 20.05.1996