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    Super Furry Animals
    Phantom Power

    VÖ: 21.07.2003 | Label: Epic
    Text: Quintus Berger

    Es bleibt spannend bei den walisischen Weirdos. Auch ihr neuestes Werk ist nur in einem Punkt berechenbar: in seiner Unberechenbarkeit.

    Ein Konzept hinter der scheinbar wahllosen Zusammenstellung abgedrehter Songideen auf dem sechsten Album der Super Furry Animals zu erkennen, fällt einmal mehr äußerst schwer. So drehen sich die Texte der Stücke fast ausschließlich um wenig erfreuliche Dinge wie Tod, Krankheit oder Glaubenskriege. Dennoch beginnt die CD mit “Hello Sunshine”, einem sehr beschwingten, ausgesprochen üppig angelegten Sixties-Popsong im späten Beatles-Stil. Die Single “Golden Retriever” bringt danach polternden, uncharakteristisch simplen Stampf-Rhythmus mit “Schubidubi”-Chören, wo hingegen “Out Of Control” mit wüstem Schweinerock aufwartet. Vorbei die Zeiten filigraner, Beach-Boys’scher Klang-Experimente des letzten Werks “Rings Around The World”? Fast scheint es so, denn die Streicher-/Steelguitar-/Klavier-Schnulze “Sex, War & Robots” ist beinahe unerträglich zuckersüß. Vielleicht liegt es daran, dass Gitarrist Huw Bunford, der seine Premiere als Leadsänger hinlegt, es besonders gut machen will? Doch dann folgt mit “The Piccolo Snare” eine gehörige Dosis abgespacetes Elektro-Plingplong. Dem wird anhand von “Slow Life” gar noch einer draufgepackt: früher Synthiepop geht über in astreinen Hippie-Gitarrenstoff und zurück, bevor das Cello und die Maultrommel einsetzen… Die fetten Bläsersätze von “The Undefeated” und das Psychedelic-Epos “Cityscape Skybaby” ruinieren endgültig sämtliche Erwartungshaltungen. Was der ganze Zirkus soll? Keine Ahnung, aber Spaß bereitet dieses Kuddelmuddel allemal. Die Rettung für Freunde puren Gitarrenpops naht schließlich in Form von “Venus & Serena”, einer Hymne an die zurzeit unschlagbar erscheinenden amerikanischen Tennis-Amazonen. Zugleich ist dies allerdings eines der eingängigsten, melodiösesten, dabei niemals anspruchslosen Stücke der Saison. Game, Set and Match. Parallel zur im 5.1 Stereo Surround Sound abgemischten CD erscheint – wie schon beim Vorgänger – eine DVD mit optisch experimenteller Umsetzung jedes einzelnen Songs.

    weitere Platten

    Dark Days/ Light Years

    VÖ: 10.04.2009

    Hey Venus!

    VÖ: 14.09.2007

    Love Kraft

    VÖ: 05.09.2005

    Songbook Vol. 1 & Vol. 2

    VÖ: 04.10.2004

    Rings Around The World

    VÖ: 17.08.2001

    Mwng

    VÖ: 15.05.2000

    Guerilla

    VÖ: 01.01.1999

    Radiator

    VÖ: 25.08.1997

    Fuzzy Logic

    VÖ: 20.05.1996