Ich muß zugeben, daß mir diese Platte der drei Düsseldorfer Musiker um die Sängerin Wicki Wehrmeister gehörig Kopfschmerzen bereitet hat. Betrachtet man nur die Musik und läßt den Gesang beiseite, ist das, was wir dann vor uns haben, leicht durchschaubar und sehr, sehr einfach gestrickt. Indie-Pop, Gitarre und Schlagzeug, stellenweise simpel komponiert und arrangiert, darüber hinaus erscheint der Sound manchmal dilettantisch dünn und dementsprechend in diesen Passagen recht blechern. Daraus folgt: Superbilk minus Gesang sind weniger toll und letztendlich bestimmt nicht innovativ. Dennoch: Superbilk plus Gesang sind durchaus hörenswert, denn Wicki Wehrmeister und ihre chansonhafte Phrasierung gibt es nur einmal – ohne sie jetzt gleich künstlich in den Himmel loben zu wollen. Mal zeigt sich die in Mexico City geborene Vokalistin nur collagenhaft, ganz verschroben und verklärt, um sich später wunderschön sanft und doch mit Nachdruck in einer Art Erzählstil zu verlieren – textlich pendelnd zwischen Nonsens und recht ansprechenden Dichtereien. Kurzum: Frau Wehrmeister täte vielleicht gut daran, sich eine entsprechende Band zu besorgen. Dann gäbe es nämlich wirklich etwas Gutes und zwar auf ganzer Linie.
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dto
VÖ: 30.11.1999