Superbloom
Life's A Blur
Eine EP hatten Superbloom “Life’s A Blur” in ihrer Ankündigung genannt. Auf der herausgegebenen Tracklist waren aber neun konventionell betitelte Stücke verzeichnet, plus Intro und Outro. Keine “Segue” oder “Interlude”, Tracklängen fehlten.
Tatsächlich gibt es aber nur fünfeinhalb richtige Songs, der Rest entfällt auf teils atmosphärische, teils noisige Zwischenspiele. Als halben Song muss man das ruhige Titelstück bezeichnen, das in der Mitte steht und trotz Gesang und dreieinhalb Minuten Länge kaum Progression aufweist, also auch als Überleitung dient.
Die verbleibenden Songs knüpfen ans Debütalbum “Pollen” an: kompakte Grunge-Bündel, direkt aus der Hochphase der Alternative Nation ins Jetzt gebeamt. Ein Ohrwurm wie “Leash” fehlt, dafür macht der De-facto-Closer “Tiny Bodyguard” eine gute Figur, irgendwo zwischen der Sehnsucht des Smashing Pumpkins-Fanlieblings “Spaceboy” und dem Song, der am Ende eines Highschool-Dramas die Kamerafahrt entlang der Gesichter der Hauptfiguren begleitet, wenn die sympathischste von ihnen abgeführt wird für ein kurz zuvor aufgedecktes Verbrechen.
Unverbesserliche Miesepeter werden “Life’s A Blur” vorwerfen, sich ambitionierter zu geben, als es ist – ein gescheitertes Experiment. In Wirklichkeit stehen hier 24 äußerst kurzweilige Minuten, die man in einer Sitzung gern dreimal hintereinander hören wird.
Das steckt drin: Nirvana, Smashing Pumpkins, Superheaven
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