Okay, “Superfly” vom ersten Album war ein Semi-Hit; der Song hatte allerdings irgendwie auch einen leicht bitteren Beigeschmack. Ein bisschen zu cheesy und catchy. Ihre Affinität zu Melodien im Allgemeinen und bekannten Phrasierungen im Besonderen haben Superfly 69 natürlich auf dem zweiten Album beibehalten. Ein Song wie “One & A Million Times” mit seinem A-Capella-Einstieg deutet an, wohin die Ruhrgebietler wollen: Rockmusik, für die sich auch Mädchen mit H&M-Nietengürteln nicht schämen müssen. Eine Wanderung auf schmalem Grat, dieses Vorhaben. Denn da sind sogar richtig gute Rocker wie “Last Nerd Left In Town” oder “Diane”, die schnulzige Ausfälle wie “Remember Me” oder “Universal Lovesong” vergessen machen. Klassisches Problem: Licht und Schatten, manchmal sogar in einem einzigen Stück (“Them Or Me”). Den schlimmsten (und auch ungerechtesten, weil leichtesten) Vorwurf, den man Superfly 69 machen kann: Man hört, dass sie aus Deutschland kommen. Davon mag man halten, was man will. Erste Liga-Niveau ist das hier auf alle Fälle nicht. Aber ausbaubar. Im Zweifel für den Angeklagten. Und: Crossover, wie’s im Info steht, klingt anders. Wirklich.
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Sing It With A Smile
VÖ: 30.04.2001