Der vermeintliche Rückschritt ist lediglich eine Konzentration auf das Wesentliche. Songs wie “Moving”, “Jesus Came From Outta Space” oder “Mary” sind zwar höchst eingängige, nicht minder originelle Nummern, taugen aber im Gegensatz zu “Pumpin’ On Your Stereo” kaum für die Tanzfläche. Nun wird also wieder simpler gerockt, aber dennoch mit Tiefgang und psychedelischer Note. Das überirdisch gute “Grace” ist Sonnenergie pur und wäre definitiv der Sommer-Hit, doch dieses Jahr kann er ja leider nur Sommer-Ersatzdroge sein. “La Song” im Anschluss ist ein souveräner Sixties-Rocker mit witzigem Text und beschwingtem Na-na-na-Refrain. Andere große Gute-Laune-Nummern wie “Seen The Light” leben einträchtig neben treibend krachenden Zwei-Minuten-Punkrockern wie “Never Done Nothing Like That Before” und den ruhigeren, leicht melancholischen Tracks “Prophet 15” und “Run” am Schluss. Die Lockerheit, mit der Supergrass große Rocksongs aus dem Ärmel schütteln, erinnert ein bisschen an Urge Overkill. Und dieses Dutzend Songs ist so zeitlos gut, dass man unweigerlich an andere Perlen der Popgeschichte denken muss (so z.B. beim famosen “Evening Of The Day” an “Friday On My Mind” von den Easybeats), aber unterm Strich ist alles unverwechselbar Supergrass.
weitere Platten
The Strange Ones 1994-2008
VÖ: 24.01.2020
Diamond Hoo Ha
VÖ: 28.03.2008
Road To Rouen
VÖ: 29.08.2005
Supergrass Is 10: The Best Of 94-04
VÖ: 04.06.2004
Supergrass
VÖ: 17.09.1999
In It For The Money
VÖ: 18.04.1997
I Should Coco
VÖ: 15.05.1995