So fährt das Quintett jede Menge Dicke-Hose-Riffs auf, die in Verbindung mit einem treibenden Schlagzeug schon nach kurzer Zeit die Nackenmuskulatur in Gang setzen. Gleich drei Sänger kaschieren mangelnde gesangliche Virtuosität mit jeder Menge stimmlicher Abwechslung, irgendwo zwischen Ozzy Osbourne, Mötley Crües Vince Neil und Josh Homme. Letztgenannter stand zweifellos auch für den dreckigen Gitarrensound Pate, durch den Superseed immer wieder in Stoner-Rock-Gefilde abdriften. All dem Rotz zum Trotz garniert die Band aus Bristol ihren Sound gelegentlich mit zweistimmigen Gitarrenmelodien, die nicht selten an Iron Maiden erinnern. Diese Vielzahl an Einflüssen macht bereits beim eröffnenden “My Time Is Now” mächtig Laune. Doch über 16 Songs hinweg wird die Superseed-Mixtur trotz einiger guter Ideen zunehmend ermüdend. Zu gleichförmig sind die Riffs, zu formelhaft wirkt das Songwriting. Nur selten stechen Tracks wirklich hervor – wie etwa das punkige “Someone Broke It”. So kommt es, dass aus der anfänglichen Begeisterung, die über die erste Hälfte der Platte anhält, nach und nach Gleichgültigkeit wird. Wer nach rund einer halben Stunde bereits alles gesagt hat, sollte tunlichst das Maul nicht weiter aufreißen – oder im Fall von Superseed eben die Verstärker ausschalten und die gewonnene Zeit besser in inspiriertes Songwriting stecken. Dann rutscht einem das Yeah bei der nächsten Platte vielleicht auch zum Schluss noch raus.