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    Surrounded
    Oppenheimer & Woodstock

    VÖ: 29.10.2010 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12

    Surrounded zwingen den Hörer zu Feingefühl und Muße. Egal, ob MP3 oder CD, der weltentrückte Indierock auf Oppenheimer & Woodstock klingt immer wie von Vinyl gespielt.

    Plattenspieler sind die Lieblingsgeräte der Glücklichen. Und nirgendwo sonst sind die Menschen glücklicher als in Skandinavien. Obwohl die teilvereiste Zufriedenheit der Einwohner in jüngerer Vergangenheit Risse bekommen hat, gilt die Halbinsel immer noch als Bastion nordischer Romantik. Einsamkeit, Naturverbundenheit und vor allem Ruhe inklusive. Surrounded erzeugen auf Oppenheimer & Woodstock eine melancholisch-ausgeglichene Stimmung, wie sie nur eine schwedische Band unter Entzug von Sonnenlicht hinbekommt.

    Nebenbei gehört, gehen die Songs wegen ihrer Rundheit im Alltagsstress verloren. Geht man zu Beginn von Terra Firma Legion Farewells beispielsweise unter die Dusche, hört beim Haarewaschen nur bruchstückhaft zu und kehrt zehn Songs später wieder zu Glycerine For Disneylands aus dem Badezimmer zurück, entsteht der Eindruck, als habe man vierzig Minuten lang den gleichen mittelmäßigen Song gehört. Lässt man sich aber in aller Ruhe ein Bad ein, zündet ein paar Kerzen an und lauscht dem Album in seiner Gesamtheit, offenbaren sich leichte Wendungen, unaufdringlich eingeleitet durch liebevoll eingestreute Details. Diese Abhängigkeit vom Gemütszustand des Hörers ist die entscheidende Schwäche des Albums.

    Ist man in einem Moment bewegt von der Wehmütigkeit, Sanftheit und Unaufgeregtheit, klingen Surrounded in weniger günstigen Momenten genau gegenteilig, nämlich weinerlich, kraftlos und langweilig. Ein guter Grund also, um ab und zu herunterzufahren und skandinavisch zu denken.

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