Der Proberaum diente Sushifarm als Studio für die Aufnahmen des Debüts. Räucherstäbchen, Traumfänger und Poster von Incubus und Red Hot Chili Peppers waren vermutlich Teil des Inventars. Elf lange Songs wird den Vorbildern Ehre erwiesen, und das so erschreckend harmlos, dass einem die Guano Apes als Slayer-Version dessen hier vorkommen. Unfähigkeit und Einfallslosigkeit ist Sushifarm nicht notwendigerweise vorzuwerfen, eher erzwungene Tiefgründigkeit. “You are a hero in your livingroom but feeling like a fool outside” wäre so ein Beispiel fürs literarische Fiasko. Dabei lässt sich der Opener “Again” noch gut an. Sein treibende Beat steht Sushifarm um einiges besser als der Rest, denn spätestens nach dem dritten Song ist die Schmerzgrenze in Sachen Verspieltheit und Gitarrenfrickelei erreicht. Wenn der Ausbruch aus dem Proberaum für mehr Inspiration steht, sollten Sushifarm ihr nächstes Album an einer Straßenecke in Kreuzberg aufnehmen. Mitten im Leben täte die Straße dem glatten Sound einen Gefallen. Coolness haben andere gepachtet.