Sushimob
The Controls And Their Function
Text: Armin Linder
Ein Album, bei dem man selbst nach etlichen Durchläufen keinen Song wiedererkennen oder benennen kann, ist entweder von Sigur Rós und entfacht im Ganzen seinen Reiz – oder schlichtweg nicht der Rede wert. Die drei Frankfurter von Sushimob machen “grundsoliden” Rock und fühlen sich nach umjubelten Support-Shows bei den Libertines und Ash reif für ein Debüt. Die meisten Songs sind in zweieinhalb Minuten erzählt und werden von Gitarrensoli unterstützt, während der Gesang klingt, als sei er durch eine Klopapierrolle eingesungen. So etwas kennt man als Basis des Blackmail-Sounds und schätzt es. Wo aber bei den Koblenzern geniale Einfälle für Kurzweil sorgen und regelmäßig das Grundgerüst aufgebrochen, zerlegt und neu zusammengesetzt wird, sind Sushimob einfach und berechenbar. Zwölf Songs, die eine tolle Liveband versprechen und das auf Konserve nicht halten können. Zwölf Songs, die beim Durchlaufen gefällig durchs Ohr rauschen und nach 35 Minuten komplett vergessen sind, als seien sie nie dagewesen. Stellen wir fest, dass man nicht viel feststellen kann.